Haltung zeigen!

Viele bekannte Persönlichkeiten
haben die Gefahr erkannt, die von der Erasmus-Stiftung ausgeht. Sie fordern eine offizielle Prüfung der Stiftungsfinanzierung und einen entschlosseneren Umgang seitens der demokratischen Parteien mit völkischer Bildung in bürgerlichem Gewand.

Max Uthoff

„Kurze Frage: In einer Zeit, in der Juden bei uns Angst haben, die Kippa zu tragen, bei denen es Anschläge auf Synagogen gibt und die Zahl antisemitischer Übergriffe stark angestiegen ist – ist es da nicht vielleicht das Letzte, Gelder einer Stiftung zu geben, die die NS-Zeit verharmlost? Nein, nicht vielleicht. Es ist das Letzte.“

Kabarettist
Carola Rackete

„Sollte die AfD-nahe Desiderius-Erasmus-Stiftung ab nächstem Jahr staatliche Förderung bekommen, befürchte ich, dass das den Rassismus in Deutschland weiter verstärken wird, aber auch insbesondere eine große Gefahr für geflüchtete Menschen ist, die in Europa Sicherheit suchen und von Diskriminierung und Rassismus besonders betroffen sind.“

Naturschutzökologin, Kapitänin und Aktivistin
Christoph Lübcke

„Keinen Millimeter Toleranz gegenüber Hass und Hetze! Ziehen Sie klare Grenzen, haben Sie eine Meinung, sagen Sie diese auch, in Ihrem privaten Umfeld wie auch in der digitalen Welt. Wir mussten leider leidvoll erfahren, was es heißt, wenn Worte und eine gesellschaftliche Stimmung zu Taten werden.“

Sohn des ermordeten Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke
Dr. Margot Käßmann

„Als Christin ist mir der Dialog zwischen Juden, Christen und Muslimen sehr wichtig, für den Frieden unter den Religionen. Die Erasmus-Stiftung der AfD hetzt gegen den Islam und stachelt das Land gegen Muslime auf. So wird Dialog unmöglich gemacht.“

Theologin
Prof. Dr. Micha Brumlik

„Die Erasmus-Stiftung ist die Stiftung einer in weiten Teilen antisemitischen Partei, wie sich an Äußerungen von Alexander Gauland und Björn Höcke sehr gut zeigen lässt. Auch die Leiterin der Erasmus-Stiftung, Erika Steinbach, sowie ihr Vertreter, Max Otte, haben sich nie und zu keiner Zeit davon in irgendeiner Weise distanziert. Daher kann es für Demokraten keine Zusammenarbeit mit dieser Stiftung geben. Auch nicht, wenn es dort eine kleine sektenhafte Gruppierung gibt, nämlich die Gruppe „Juden in der AfD“.“

Erziehungswissenschaftler und Antisemitismus-Experte
Saba-Nur Cheema

„Seit Jahren versucht die AfD, ihre antimuslimische Agenda in Schulen und Universitäten zu verbreiten, sei es durch die Teilnahme an Podiumsdiskussionen oder Stände, die sie organisieren. Nun, mit Millionen von Geldern der Erasmus-Stiftung, wird sie dies erfolgreich weiter tun können – und in einem großen Stil –, um die Stimmung zwischen Muslimen und Nichtmuslimen weiter zu vergiften. Das dürfen wir nicht zulassen.“

Pädagogische Leiterin Bildungsstätte Anne Frank e.V.
Ruprecht Polenz

„Die Erasmus-Stiftung versucht planmäßig, die Grenzen zwischen Rechtsextremismus und Konservativismus zu verwischen. Dem sollten wir einen klaren Riegel vorschieben. Die Erasmus-Stiftung verdient keine finanzielle Förderung.“

Ex-Generalsekretär der CDU
Kathrin Klaas

„Politischen Stiftungen, unabhängig ihrer Ausrichtung, obliegt die Pflicht, die Werte unseres Grundgesetzes hochzuhalten. Die AfD-nahe Erasmus-Stiftung macht mir genau vor diesem Hintergrund große Sorge.“

Olympia-Leichtathletin und Polizistin
Kübra Gümüşay

„Die Erasmus-Stiftung stellt eine Gefahr für unsere Demokratie dar. Denn die Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Durch wessen Augen betrachten wir die Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit? Wenn wir die Vergangenheit mit den Augen jener betrachten, die die Vergangenheit verharmlosen, die eines der menschenverachtendsten Ereignisse unserer Geschichte – das gewaltvollste, brutalste Ereignis unserer Geschichte – verharmlosen und relativieren, dann betrachten wir mit diesen Augen nicht nur unsere Vergangenheit, sondern auch unsere Gegenwart und Zukunft. Und das gilt es zu verhindern.“

Autorin des Bestsellers „Sprache und Sein“
Matthias Meisner

„Da biegen Leute falsch ab. Angelika Barbe zum Beispiel. Die war Bürgerrechtlerin in der DDR, seit 2018 gehört sie zum Kuratorium der Stiftung. Vor Kurzem hat sie den in der Nazizeit verordneten Judenstern verglichen mit der Maskenpflicht in der Corona-Krise. Für mich ist das erbärmlicher Antisemitismus.“

Redakteur des Tagesspiegel und Experte für rechtsradikale Strukturen in staatlichen Behörden
Gilda Sahebi

„Man stelle sich mal vor, dass die Erasmus-Stiftung, die Stiftung der AfD, Auslandsvertretungen hätte, in Ländern wie Israel oder Polen. Eine Partei, die die Zeit des Nationalsozialismus als „Vogelschiss” bezeichnet und meint, wir könnten „stolz” sein auf die Leistung deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen. Eine solche Stiftung dieser Partei wird nur von Rechtsradikalen als bürgerliches Feigenblatt benutzt. Und so etwas kann niemand wollen.“

Journalistin und Ärztin
Jo Frank

„Mit dem Zugang zu Stiftungsmitteln hat die Desiderius-Erasmus-Stiftung ab dem nächsten Jahr die Möglichkeit, unsere Gesellschaft über Generationen hin zu verändern. Ich bitte Sie, das mit zu verhindern, indem Sie vor allem Druck auf Ihre Bundestagsabgeordneten ausüben.“

Schriftsteller und Geschäftsführer des Ernst Ludwig Ehrlich-Studienwerks
Beate Klarsfeld

„Wer Geschichte umdeutet und verfälscht, der riskiert, dass sich das Grauen des Nationalsozialismus wiederholt. Die Erasmus-Stiftung der AfD tut genau das. Menschen, die vom Holocaust-Denkmal als „Denkmal der Schande“ sprechen oder die Nazi-Zeit als „Vogelschiss“ bezeichnen, sind nicht nur verantwortliche Hetzer, sind gefährliche Rechtsextreme. Diese haben in der vom Bund geförderten Bildungsstätte nichts zu suchen. Deshalb sage ich: Kein Steuergeld für eine Partei, die gefährlich, fremdenfeindlich und anti-europäisch ist und den Holocaust verleugnet! Informiert Euch über die Machenschaften der Erasmus-Stiftung!“

Deutsch-französische Journalistin
Hadija Haruna-Oelker

„Es ist der Vorteil der Demokratie, dass alle zu Wort kommen. Dafür sollten die Beteiligten das auf Basis des Grundgesetzes tun. Und genau das tut die AfD-nahe Erasmus-Stiftung nicht. Den Geschichtsrevisionismus kann man schon auf der Homepage erkennen. Und anhand des Personals, darunter Mitglieder, die eng mit der rechten Denkfabrik verbunden sind. Demokratiegefährdende Positionen gefährden die historisch-politische Bildung. Eine solche Arbeit darf nicht gefestigt werden.“

Politikwissenschaftlerin und Journalistin, Hessischer Rundfunk
Meron Mendel

„In den vergangenen Jahren haben wir so viel erreicht in der Demokratiebildung, in der Arbeit an der Erinnerung an die Schoah, in vielen Programmen und Projekten. Diese Arbeit ist jetzt gefährdet, wenn die Desiderius-Erasmus-Stiftung Millionen von Steuergeldern für ihre Zwecke bekommt. Deswegen dürfen wir das nicht zulassen.“

Direktor Bildungsstätte Anne Frank e.V.